In den Sommerferien fand im Rahmen der Ferienspaß-Ersatz-Aktion der Stadt Mechernich am Wachendorfer Bürgerhaus ein Karate-Schnupperkurs statt.
Insgesamt nahmen 22 Kinder im Alter von 6-12 Jahren teil. Zum ersten Termin brachte Reinhard Antkowiak (2.DAN), der das Training leitete, noch eine Assistentin aus seinem Heimatverein mit, die ihn unterstützte.
Das erste Training wurde im Bürgerhaus durchgeführt, dessen Räumlichkeiten genug Platz für den Kurs bot. Und da im Karate die „Kämpfer“ barfuß trainierten war der Holzboden sehr angenehm. Dass sollte sich aber ändern: Ein Kontrollbesuch am Donnerstag nach der Flut ergab zwar Wasser im Raum, aber nach Aufwischen konnte der Nachmittag dann auch zur Ablenkung der Kinder stattfinden.
In der nächsten Woche war dann ein Training drinnen wegen der Hochwasserschäden leider nicht mehr möglich. Glücklicherweise war das Wetter dazu geeignet, das Training auf der Wiese stattfinden zu lassen. Zuvor mussten die Kinder die Wiese nach Steinen und Resten von Dorffesten absuchen, dann stand, mit leichter Anpassung des Trainingsplanes, einer erfolgreichen Durchführung nichts mehr im Weg.
Für einige der Kinder war das Barfußerlebnis auf dem gewachsenen Gras-Boden recht gewöhnungsbedürftig, jedoch konnten sich aber im Verlauf des Nachmittags alle an diesen natürlichen Bodenkontakt gewöhnen.
Die Teilnehmer und auch der Trainer hatten viel Freude an den gemeinsamen Einheiten.
Am Anfang und am Ende wird ein Abschalten vom Alltag zelebriert. Dies geschieht über ein festgelegtes Ritual: dabei erfolgt das sogenannte Mokuso – die Anweisung die Augen zu schließen und zu meditieren, was für die Kinder schon eine Herausforderung ist. Mit einem Mokuso-Yame wird die Meditation beendet und das Training beginnt.
Mit kleinen Aufwärmspielen und ersten Anleitungen für Techniken begann die Lehrstunde. Die Kinder liebten vor allem auch den Kiai – den lauten Schrei im Kampf. Für einige der Jungschreier war das eine ganz neue Erfahrung und musste erst einmal richtig geübt werden. Aber nachher waren alle Kinder stolz, dass sie es konnten. Auch bei den Techniken zur Selbstverteidigung konnten die Kinder echte Erfolge für sich verbuchen, die sie auch direkt nach der Stunde bei ihren Eltern ausprobierten: Sie haben gelernt, wie sie sich aus einem Griff am Arm befreien können und sie lernten, wie man umfallen muss wenn man geschubst wird.
Obwohl es nicht immer danach aussah, konnte das Training immer draußen stattfinden. Die Regenwolken waren immer rechtzeitig verschwunden.
Die Sommerferien waren viel zu kurz, um die vielen Eigenschaften des Karate zu zeigen.
Neben der für viele Kinder ungewohnten straffen Struktur der Abläufe werden die Beweglichkeit, Koordination und Mobilität in einem heute oft nicht mehr üblichen Maß trainiert. Die Kinder lernen, sich zu konzentrieren und ihre Bewegungen in vorgegebene Bahnen zu lenken.
Unter den Teilnehmern befanden sich auch einige Juniorsportler, die so begeistert sind, dass Sie diesen, für Sie neuen Sport auch weiter betreiben wollen.
Bei Interesse kann man Informationen zu Trainingszeiten auf der Webseite der Karate-Abteilung des TVE Bad Münstereifel herausfinden (Link zu den Trainingszeiten).
Auch wenn momentan auf Grund der Hochwasserkatastrophe die Sporthalle durch das THW belegt ist, kann man sich bei Interesse unter der Mailadresse karate@tve1905.de bei Reinhard Antkowiak melden. Wenn das Training wieder möglich ist, wird man dann über Neuigkeiten informiert.
(Text: Frank Jenniches / Reinhard Antkowiak)